2008 - VCÖ Mobilitätspreis Sazburg

2008 VCÖ Salzburg

2008 VCÖ Mobilitätspreis Salzburg

Salzburger Landeskorrespondenz, 09.09.2008

(LK) "Der öffentliche Verkehr ist die einzige wirkliche Chance, dem drohenden Verkehrskollaps zu entgehen und nachhaltig zu einer Trendwende beim Klimaschutz beizutragen. Die Initiative des Regionalverbandes Tennengau, die unter der Federführung ihres früheren Obmannes Bürgermeister a.D. Christian Struber entwickelt wurde, ist etwas Besonders, weil mit dem Ein-Euro-Gästeticket die Region selber aktiv geworden ist und ein Modell entwickelt hat, das vorbildlich ist. Insofern ist es kein Zufall, dass dieses Projekt unter 32 Projekten zum Siegerprojekt des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises gekürt wurde", sagte Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer heute, Dienstag, 9. September, bei der Verleihung des Preises des Verkehrsclubs Österreich an den Regionalverband Tennengau.

"Als Gemeindereferent sehe ich Tag für Tag, wie innovativ unsere Gemeinden besonders beim Klimaschutz sind. Denn der Regionalverband Tennengau ist nach der Gemeinde St. Johann im Pongau bereits der zweite Sieger auf kommunaler Ebene in Folge. Die Gemeinde St. Johann hatte den Mobilitätspreis 2007 für ihre Raumordnungspolitik erhalten. Darauf können wir zu Recht stolz sein", betonte Haslauer.

"Die Salzburgerinnen und Salzburger sind zunehmend klimafreundlicher und damit auch kostengünstiger mobil. Es wird mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad gefahren, auch Carsharing gewinnt an Bedeutung. Das Siegerprojekt des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises Salzburg hat diesen Wandel im Mobilitätsverhalten bereits vorweggenommen", sagte VCÖ-Expertin Mag. Susanne Hitter-Fertl.

Unter dem Motto "Um nur einen Euro – für unsere Gäste mit Gästekarte oder SalzburgerLand Card" entstand für die Urlaubsgäste im Tennengau in enger Kooperation mit den Partnern ÖBB-Postbus GmbH und Gästeservice Tennengau ein besonderes Angebot: Alle Gäste mit einer gültigen Tennengau-Gästekarte beziehungsweise alle Besitzer einer SalzburgerLand Card fahren um einen Euro beziehungsweise Kinder um 50 Cent pro Strecke auf den bereits bestehenden Linien des Postbusses (Tennengau-Takt) sowie der S- Bahn. Das Gästeticket gilt im Bezirk Tennengau bis in die Stadt Salzburg sowie nach Eben und zum Gosausee und wird dadurch für die Urlaubsgäste zu einer attraktiven Alternative zum Pkw. Weiters sind auch alle Nebenstrecken beinhaltet, wie zum Beispiel Bad Dürrnberg, St. Koloman-Trattberg, Abtenau- Postalm, Krispl-Gaissau und Bad Vigaun.

Bereits 39.000 Gäste nutzten das Angebot

Der Zweck dieses Angebotes liegt auf der Hand: Der Großteil der Urlaubsgäste im Tennengau reist mit dem eigenen Auto an und verwendet dies dann auch in weiterer Folge für Fahrten in der Urlaubsregion. Der so im Tennengau entstehenden höheren Verkehrsbelastung soll mit diesem Gästeticket entgegengewirkt werden. Bis heute nutzten bereits 39.000 Gäste aus dem Tennengau das Angebot und haben 2007 durch ihren Verzicht auf private Autofahrten zu den Ausflugszielen der Region zur Verringerung der Schadstoffbelastung sowie zur Einsparung von mehr als 106 Tonnen CO2 beigetragen.

Mit diesem Gästeticket werden die "Sanfte Mobilität" nicht nur im Tennengau stark gefördert sowie der Individualverkehr verringert, auch die Verkehrssituation in der Stadt Salzburg wird wesentlich entlastet, da nun viele Gäste für ihren Ausflug in die Landeshauptstadt auf ein öffentliches Verkehrsmittel zurückgreifen. Die Auslastung von Postbus und S-Bahn im Tennengau konnte bei Beibehaltung der bisherigen Anzahl von Transportmitteln vor allem in den Schwachlastzeiten – also den Zeiten, zu denen keine Pendler oder Schüler fahren – deutlich erhöht werden.

Die Weiterführung und Erweiterung des Projekts wurden bis zum Jahr 2015 beschlossen. Ab 1. November 2008 gilt das Tennengau-Gästeticket nicht mehr nur zwischen April und November, sondern das ganze Jahr über.

Mobilitätspreis wurde heuer bereits zum 17. Mal vergeben

Der VCÖ-Mobilitätspreis Österreich wurde heuer bereits zum 17. Mal vergeben. Gemeinsam mit dem Land Salzburg wurde dieser Wettbewerb unter das Motto "Ein kluger Zug für die Zukunft" gestellt. Gesucht wurden vorbildhafte Projekte, die schon heute zeigen, wie wir im Jahr 2020 ökologisch verträglicher mobil sind und Güter effizienter transportieren können. Insgesamt haben heuer 32 Projekte am Wettbewerb teilgenommen.

Der VCÖ-Mobilitätspreis liegt mit seinen Zielen zu einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung voll und ganz auf der Linie des Landes. "Eine nachhaltige Verkehrspolitik und ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs sind zentrale Bestandteile der Klimaschutzpolitik des Landes", betonte Haslauer. Bei Österreichs größtem Wettbewerb für nachhaltige Mobilität haben bereits die Stadt Salzburg, der Salzburger Verkehrsverbund, Johnson & Johnson in Hallein, das BORG Mittersill sowie im vergangenen Jahr die Gemeinde St. Johann im Pongau gewonnen. "Jetzt reiht sich mit dem Tennengau sogar ein ganzer Regionalverband in die Liste der Sieger ein", zeigte sich Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer zufrieden.